Caddy (November 2003)

Konzertmarathon II

11.04. Sepultura, Cradle of Filth, Immolation (Köln, E-Werk)
Heute Abend gewinnt eindeutig Frank Kremer: 25 Euro für ‘ne Eintrittskarte ausgeben, sie dann verlieren und 3 Tage später, also nach dem Konzert, wieder finden. 1a! Ansonsten befinden sich an der Metalfront Vizekönig von Wacken Mike, der Burn, Hank Francisco und mir.
Wir entern die Halle bei den letzten Zügen von Immolation, die ziemlich langweiligen Death Metal machen und wegen denen ich auch gar nicht hier bin. Vor kurzem noch von Soulfly plattgewalzt worden, will ich doch heute wissen, was Sepultura 2003 und vor allem mit neuem Sänger noch so können. Verkaufen tun sie ja nicht mehr so grossartig. Nicht umsonst wurde dieser Gig, der eigentlich in der Zeche Carl in Essen angelegt war, ins Vorprogramm von Cradle of Filth verschoben.
Aber egal: Ich erlebe Sepultura heute in der besten Form ever! Tonnenweise altes Material, hervorzuheben sind dabei "Desperate Cry" und "Troops of Doom", die Alben Arise, Beneath the Remains und Chaos A.D. werden ordentlich gebeuetelt. Gerade mal zwei Songs aus der postcavalera – Phase. Dazu noch 'ne Metalversion von U2's "Bullet the blue sky" , unkommentiert. Ich habe das Gefühl, der einzige zu sein, der das erkennt. Derek Greene macht seine Sache übrigens prima. Seine Stimme ist zwar nicht so charakterictisch wie die von Max, aber dafür um Längen rauer. Ausserdem ist Greene ein Tier sondergleichen und hat noch ein bisschen mehr Energie als der dicke Max. Daumen hoch, ich war schwer beeindruckt.
Cradle of Filth sind für all die Lack – und Ledereinstelligen natürlich die Könige des Abends, bleieben aber unter meinen Erwartungen. Ich hätte ein bisschen mehr praktizierten Satanismus gewünscht. Aber man zieht hier eine ziemliche Rockstarnummer ab, alles ein bisschen zu auswendiggelernt. Und gar nicht so lustig, wie ich's mir vorgestellt habe. Höhepunkt der Show ist aber die Einstellige (Burn und ich vergeben einstimmig eine 2), die auf der Bühne tanzend und an den Stiefeln der band leckend über die Längen der Show hinwegtäuschen darf. Ja, es ist laut, dafür aber ein bisschen zu wenig Blastspeed, da viel neues gespielt wird und diese Scheibe auch nicht mehr so viele Knüppelpassagen enthält. Nach 75 min. ist dann mal wieder Schluss und natürlich gab's als letzten Song "The forest whispers my name". Cradle of Filth gingen in Ordnung, hatten für einen Headliner allerdings nicht genug Format. Dafür waren Sepultura aber der Oberknüller!
Ergänzend sollte erwähnt werden, dass es lohnt, sich "Cradle of Fear" zuzulegen. Ein Film von und mit Cradle of Filth, Dani in der Hauptrolle. Der Film ist krank, sehr blutig und hübsch aufwändig produziert, zählt also im Splatter Genre zu den besseren. Hätt ich nicht gedacht – Respekt.

12.04. Pink Slip, 3 Against Gravity (Köln-Weiden, Georg Büchler Gymnasium oder so)
Heute habe ich die Wahl mich entweder zu langweilen oder mich auf einem selbst organisierten Jugendzentrums – Rockgig zu langweilen. Ich entscheide mich für letzteres und nehme den Frank mit. Der und ich können heute fein Bier trinken (weilwerjescheitsin) und erreichen trotzdem das weitab vom Schuss gelegne Köln-Weiden: 3 against gravity haben schon angefangen zu spielen. Die sind zwar gut unf werden auch mit jedem Gig immer ebesser, aber selbst das kann nicht über diese triste, kahle JZ – Atmosphäre nicht hinwegtäuschen. Rumstehendes Publikum macht die Sache nicht einfacher. Und dann noch Pink Slip! Meine Herren, das trauen die sich wirklich? Ich habe diese band mal vor ca. 2 Jahren in Siegburg gesehen, da waren sie auch schon grausam peinlich, hatten aber wenigstens einen Sänger, der sich für unglaublich hünsch hielt und entsprechendes Posing an den Tag legte. Dazu gut gespielter, aber unglaublich kopierter Hardrock mit schlechtem Sound. Heute aber sind Pink Slip froh, ihre neue Sängerin vorzustellen: Eine junge Dame aus Spanien mit etwas Übergewicht, im Hippierock, Wollpulli und einer Stimmer, mit der man selbst Hella von Sinnen über alle Berge jagen könnte. Grausam!! Da hilft nur Galgenhumor und der sofortige Aufbruch zur Heavy Metal Disco in Porz. Da trifft man wenigstens Metaller, die wissen wie man aussehen soll und Rob Halford, der in echt um einiges älter als im CD-Booklet aussieht.

19.04. Schrottgrenze, 3 Against Gravity, Rotessa 4 (Overath, Ojo)
All engines switched to DORFFEST MODE ! Ich liebe das OJO an solchen Abenden. 3 geile Bands, dadurch volles Haus, jede Menge Bekannte, noch dazu alle besoffen, ein Wohlstandskind hat Geburtstag und hinterher is Rockparty angesagt, was genügend Einstellige zum Bewerten garantiert, aber die Asis fernhält. Die Chance, das ich über diesen Abend also nur lückenhaft berichte, ist also sehr hoch.
Kommen wir direkt zu den Bands: Rotessa 4 aus meinem Heimatdorf Rösrath haben ihre Entwicklung vollzogen und können nun von tatsächlicher Daseinsberechtigung mit Zielgruppenpositionierung irgendwo zwischen Tocotronic – und Sportfreunde Stiller Fans sprechen. Daumen hoch, ich war überrrascht. Dann 3 against Gravity: 3 Mann Hit Rock ‚n' Roll mit Kyussanleiehen in der Gitarre. Die konsequente Wieterentwicklung trotz Reduktion der Vorgängerband Among Vultures. Wegen dieser Bands ist das OJO allerdings nicht gerammelt voll. Schrottgrenze werden heute Abend wie Stars empfangen. Auch von mir! Die Drogen fangen genau im richtigen Moment an zu wirken, und ich sehe eins der besten Konzerte seit langem! Dazu muss ich sagen, dass ich mir die Schrotties später auch mal "nur" betrunken angeschaut habe und sogar auch mal nüchtern, der Eindruck aber blieb der gleiche. Die Hamburger Rocktypen brennen ein Hitfeuerwerk ab, dass sich gewaschen hat. Wir kriegen alle Hits von den Platten "Reibung, Baby!" und "Super", benso gibt's neue Songs von der inzwischen erschienenen "Vaganten und Renegaten" und sogar "Hurenstadt" von der ersten LP. Als Höhepunkt wagt man sich an ein heisses Eisen: Schrottgrenze covern The Wohlstandskinder. Satan! Volle Punktzahl, besser geht's nicht. Anschliessend Vollabschuss und Balztanz zur heissen Mucke von DJ Tobbes.
Uli, Martin Bachner und icke sind inzwischen ausm Rennen, wollen aber trotzdem noch beim Schubbert, wo die Schrotties pennen die Aftershowparty nicht verpassen. Uli und ich müssen am Spinal Tap Kicker (der hier geht bis elf) ein paar mal nackt kriechen, dafür legen wir den Bachner unter eine 1.FC Köln Decke, was wir heimlich fotografieren und ihn hiermit unendlich bloßstellen. Scheiß Mönchengladbach!

23.04. Skum und 3 andere Verdauungsgeräuschimitatorengruppen (Köln, MTC)
Ab jetz wird's so langsam richtig kriminell. Ich kann mich kaum noch dran erinnern. Is ziemlich genau ein halbes Jahr her. Einziges Hängenbleibsel: SKUM aus Porz können echt alles. So wenig professioneller Absprcuh (zumindest fällt er nich auf) und doch stimmt fast alles! Nicola ist ein Frontmann von Gottes Gnaden, sehr Cavaleraorientiert (in Gitarrenspiel und Gesang) und überhaupt kommt die Band verdammt tight daher, und das, obwohl Schlagzeuger Christoph eigentlich Gitarre spielt und sich erst seit 2 Jahren an der Schießbude versucht. Desweiteren hätten wir da noch Daniel an der anderen Gitarre (kompliziert), Flix am Keyboard und einen unauffälligen Bassisten. SKUM machen Deathmetal mit unauffälligen Keyboard und elektronik – Passagen (die man leider auch genauso gut weglassen könnte) und das für Szeneverhältnisse ziemlich gut! Die CD "Skumworks I" beweist das eindrucksvoll: Super – Produktion , da stimmt ziemlich viel und man fragt sich, wieso die noch nicht auf Wacken gespielt haben. Antesten!

24.04. Joe Jackson, irgend 'ne Heulsuse, danach Death Metal (Köln, Live Music Hall und MTC)
So, heute bin ich zur Abwechslung mal der Jüngste auf einem Konzert. Joe Jackson hat auf seine alten Tage noch mal seine Band von 1978 wieder zusammengetrommelt und spielt in Köln auf. In dieser Besetzung sind damals "Look Sharp!" und "I'm the man" aufgenommen worden und das verpflichtet. Auf diesen Platten befinden sich übriegens hoffentlich allseits bekannte Hits wie "One more time", "Is she really going out with him", "Sunday Papers", "It's different für girls", "I'm the man" , "On your radio" und "Got the time", was später von ANTHRAX gecovert wurde und diese Version dann wiederum neulich von den DONOTS verwurstet wurde. Ausserdem gibt's die neue Platte auch in dieser Besetzung, auf der sogar Songs drauf sind, die an damals anknüpfen können (bsp. "Awkward Age"). Da nehm ich sogar mal meinen alten Bruder mit. Der is schliesslich dafür verantwortlich, dass ich so was kenne. Schönes Wetter im April, kann einiges. Im Innenhof der Live Music Hall stelle ich fest, dass nicht nur gewisse Sparten von Heavy Metal Fans in der zeit stehengeblieben sind, sondern auch Fans von guter alter Rockpopmusik von 1980. Oh mann, wo man geht und steht sieht man sie, die längst vergessen geglaubte Kombination aus Jeans Hemd, Jackett/Sakko, Lederslippern und Miami Vice Sonnebrille. Uiuiui… Hier sind der Herr Cardeneo Jr./Sr. Garantiert nicht die einzigen mit Haarausfall. Mal schaun, wer grad spielt. Aha, "Vorband" nennen die das also. Auf der Bühne steht eine Heather Nova für arme (notfalls auch eine Alanis Morisette), heult sich die Seele aus dem Leib und kriegt dafür auch noch Applaus. Langweilig. Findet selbst der Senior. Nach gar nicht mal so langem Warten betritt der Meister die Bühne genau dann, als wir es uns an der hinteren Bar gemütlich gemacht haben (der Alte zahlt die Getränke, ich hab ihm immerhin die Gästeliste erschnorrt) und legt los. Und zwar mit "One more time", dem Opener von "Look sharp!". Viel gibt's nicht zu sagen, dass Publikum ist dem Alter entsprechend relaxt und trotzdem begeistert, die band spielt fehlerfrei, es hat einen schönen, holzigen 70er Sound und Mr. Jackson kloppt alle o.g. Hits plus rar eingestreutes Zeug vom neuen "Volume IV" runter. Was mich persönlich ein bisschen stört, ist, dass der locker 50jährige mit der immer noch nach jugendlichen 20 Jahren klingenden Stimme zwischendurch sich ein bisschen zu viel selbst abfeiert. Das macht er, indem er die Band von der Bühne schickt und sich bestimmt 20 -. 30 Minuten Zeit nimmt, um ein paar Solo – Pianoballaden zum besten zu geben. Interressant dabei "It's different for girls" (wurde übrigens von Tori Amos gecovert – gar nicht schlecht) quasi unplugged, ansonsten unbrauchbarer, trotzdem frenetisch umjubelter Teil der Show. Nach genau 90 Minuten und "I'm the Man" als Rausschmeisser habe ich eine weitere Legende (die es allerdings immer noch verdammt in sich hat) abgehakt, sage schüss zum Senior und gehe im MTC die restlichen Death Metal – Bands abfeiern.
Daran habe ich auch so gut wie keine Erinnerung mehr, bis auf folgendes:
So gut wie jede Band, die ich live gesehen habe, musste sich von mir schon ein "Spielt doch mal was von KISS!" anhören. So auch die Kreissägen, die gerade auf der Nbühne rumlärmen, als ich just davor aufschlage. Was machen diese Penner? Anstatt mich gewohnheitsmässig zu ignorieren, spielen die doch tatsächlich sofort "Parasite". Das kann kein Zufall sein…

26.04. Chefdenker, Keine Ahnung (Köln, CroCo)
Ich nutze diesen Bericht nur, um noch mal drauf hinzuweisen, was für eine grossartige Band die Chefdenker sind. Claus Lüer ist ganz klar einer der grössten deutschen Dichter und der Kollege immer noch die grösste Rock'n'Roll – Hoffnung, die Deutschland zu bieten hat. Ihr Album heisst "16 Ventile in Gold" und hat mindestens eben jenen Status verdient! Zu bestellen auf www.chefdenker.de
An diesem Abend war's relativ langweilig, denn der Sound war ziemlich scheisse, überbot die Vorband "Keine Ahnung" in punkto Qualität um Längen! Dafür habe ich viele Chefdenkerdemos verkauft und einer hübschen, frischgebackenen Nichtraucherin Zigaretten ausgegeben, bis ihr Freund mir auf die Schliche kam, und zwar als er vom Klo kam, wo er heimlich eine geraucht hatte. Bravo!

27.04. Randy (Köln, Live Music Hall)
1) Verweis auf meinen Artikel mit dem Namen "My private Weltverschwörung".
2) Ich bin tatsächlich barfuss hingegangen, aber nur von Lindenthal bis Ehrenfeld. An der Kasse hab ich meine Schuhe wieder angezogen.
3) Ich habe die Vorgruppe verpasst, um mit Andi Bier zu trinken.
4) Randy haben nur 2 Songs von "You can't keep a good Band down" ("Little Tolouse" und Working Class Radio") gespielt, dafür aber die komplete "Human Atom Bombs”!
5) Es war grandios!

28.04. Nashville Pussy, Bionic (Köln, Underground)
Ich erinnere mich genau: Herr Cardeneo sitzt auf der Arbeit und schwört sich, heute mal den Rock'n'Roll in der Hosentasche zu lassen, früh ins Bett zu gehen und sich NICHT auf irgendwelchen zwielichtigen Konzerten rumzutreiben. Alle guten Vorsätze sind dahin, als mich Siggi anruft und mir mitteilt , er säße gerade im Underground – Biergarten und die Leute von Nashville Pussy hätten ihn gefragt, ob er Gras hätte. Au Scheisse! 'Ne Band auf Tour ohne Gras. Für die Betroffenen die Hölle, die kann ich nich so hängen lassen. Also nach der Arbeit sofort nach hause, rauchwerk eingepackt und ab zum Underground. Als ich ankomme, sind die Pussies gerade ebim Umbau für ihr Set und ich quatsche die Jungs von Bionic an, die sich sehr über meine Mühen freuen und mich prompt auf die Gäüsteliste setzen. Kurz Backstage die Formalitäten durchführen und danach heisst es auch schon Nashville Pussy abfeiern. Und boah! Wat geil! Da werd ich doch glatt zum Sexist. Ich besitze die "Let them eat pussy" die ich mir ehrlich gesagt auch nur wegen dem Cover gekauft habe und bin der Meinung, dass diese Band extrem wenig Hitpotential und dazu noch einen fetten, hässlichen Texasredneck mit kaputter Stimmer zum Sänger haben. Aber mit dieser Gitarristin habe ich nicht gerechnet. Gut, es ist bekannt, dass die Alte gern mal ihre Titten raushängen lässt und Feuer spuckt, aber damit lockt man ja heutzutage keinen Rentner mehr von der Sportschau wech. Aber was die hier für eine Show abzieht hat sich echt gewaschen. Aber der Reihe nach: Der Sänger is tatsächlich uninterressant, ebenso wie der Schlagzeuger, machen aber beide ihren Job. Die Bassistin ist neu und ebenfalls nich so cool wie Corey Parks, die sich vorher bei NP die Ehre gab. Geht ja auch gar nicht. Wer kann schon von sich behaupten gleichzeitig in ner dreckigen Rock'n'Rollband und in ein paar eben so dreckigen Pornofilmen mit zu spielen. Sie versucht, das alles durch eienen Rickenbacker – Bass zu kaschieren, was ihr auch halbwegs gut gelingt.
Und jetzt zur Sensation des Abends: Gitarrenfrau Ruyker zeigt allen, wo der Hammer hängt. IM "Hippie Killer" Shirt legt die Alte ein Posing an den Tag was eines, Kollegen nicht unwürdig ist und geht mit einem Elan, der mich gefährlich an Angus Young erinnert. "Hippie Killer" ist nach ein paar Songs nicht mehr zu lesen, dafür ist inzwischen der Blick auf den mehr als gut gefüllten BH frei. Dementprechend viiele geifernde alte Säcke tummeln sich in der ersten Reihe und ziehen die böhsen Blicke von Sänger Blaine auf sich, der leider zfällig Ryters angetrauter Ehemann ist. Sie scheint heut gut gelaunt zu sein, denn die zu aufdringlichen Gaffer und Grabscher werden heute nicht mit nem Tritt in die Kauleiste zur Ordnung gerufen, sondern mit einem Knutscher, bei dem sie den Glücklichen an beiden Ohren festhält bedient. Das hat allerdings den gleichen Effekt. Der Betroffene zieht sich zurück und steht den gtan zen Abend mit einem weggetretenen, debilen Grinsen in der Ecke. Zwischen durch kniet sich Ryke beim Solo hin, kriegt von ihrem Mann ne volle Flasche Gilden an den Hals gesetzt, die sie genüsslich ab- und auslutscht. Während sie weiterspielt, wohlgemerkt. Am Ende des Gigs liegt sie nur noch mit Unterwäsche und ausgerissenen Gitarrensaiten bekleidet auf der Bühne und ich bin mir sicher, dass das die Frau meines Lebens ist. Vielleicht ein bisschen zu alt und ausserdem verheiratet, aber wen interressiert das schon? Ach ja: Komplettamente zum Ausrasten gebracht haben mich aber nicht nur diese beiden Gitarre spielenden Titten, sondern auch AC/DC's "Shotdown in flames" und TRBNGR's "Age of Pamparius" . Insgesamt aber eher sehens- als hörenswert!

04.05. Chefdenker, Shitfuckers Dick and his burning Arseholes (Bonn, Bla)
Muss ich auch kurz machen: Chefdenker wie immer gut mit schlechtem Sound, und Shitfucker's Dick and his Burning Arseholes sind zwar nicht schön, dafür aber gut. Oder: Nicht gut, dafür aber sehenswert. Oder so. Jedenfalls kriegt man bei dem Sänger Angst. Ziemliche GG Allin Show mit rumschreien, rumwälzen, Mikro gegen die Rübe schlagen und so… Einen ähnlich freundlichen Eindruck macht er auch, wenn er im Sonic Ballroom hinter der Theke steht. Gerade fällt mir ein, dass der Abend ja mit 3 Punkten geendet hat. Minus oder Plus? Mal überlegen…

08.05. Zeltinger Band, The Fyredogs (Köln, Live Music Hall)
Oh Mann, schon wieder Zeltinger. Hier kann ich eiegentlich das gleiche wie im Bericht zur Cologne Night of Music (folgt noch, trotzdem vorher geschrieben) erzählen, nur dass er hier halt noch den überflüssigen Kram gespielt hat: "Er war gerade 18 Jahr…", "Tuntensong" , etc… und eine super Vorband zur Hand war: Die "Fyredogs", benfalls aus Köln. Ich war mal durch Zufall in deren Proberaum, als sie nicht da waren. Da hängen ausschliesslich AC/DC und Twisted Sister – Poster! Die Band kann gar nicht schlecht sein. Ist sie auch nicht. Staubiger Social – Distortion Rock'n'Roll. Nix besonderes, aber gut gemacht. Hätten auch bei den Backyard Babies eröffnen können. Alleine die Gitarrsten: Einer auf der SG, der andere post auf seiner old school Flying V rum. Der Sänger sieht auch original aus wie Mike Ness, was zwar langweilig, aber nie verkehrt ist. Mehr gibt's eigentlich nicht zu sagen.

13.05. Bambix, Fabulous Disaster (Köln, Underground)
Fabulous Disaster haben ihren Deal bei FAT WRECK kein Stück verdient. Boah sind die schlecht. Und Hässlich. Und lesbisch. Dazu auch noch Amis. Wenn da nicht Bambix gewesen wären, mit denen mich ja einige gemeinsame Touren und Promille verbinden wäre das der totake Katastrophen – Abend geworden. Tja, saufen können sie immer noch, und Willia ist heut abend sehr gut bei Stimme. Nur macht sich der neue Bassist irgendwie nich so geil. Generell ist heut im Zusammenspiel der totale Wurm drin. Alles holpert und man schiesst immer gute ein bis zwei Meter am Song vorbei. Werden die etwa alt? Zu viele Besetzungswechsel?
Bambix hab ich dieses Jahr noch 2 mal gesehen und der Verdacht bestätigte sich. Leute, das sist eine sehr sympathische Band mit tollen Songs, die ihr euch aber besser mal auf Platte anhört:
Die CD "Leitmotiv" und "What's in a name" sind vollgepackt mit Hits-a-go-go!

18.05. Brings, Höhner und Black Angus (Köln, Jahnwiesen und MTC)
An diesem Tag bringt mich eine Verspannung , ein eingeklemmter Nerv oder so was ähnliches erst mal dazu in der Dusche beinahe umzufallen und fürderhin Bewegungsunfähig zu sein. Unter Qualen schaffe ich es um Telefon und lasse mich von Chefdenker – Claus ins Porzer Krankenhaus fahren. Dort bekomme ich einen gelben Schein (sehr gut) und 1A Schmerzpillen (noch besser), die sogar gegen die Verspannung helfen. Mit diesen Pillen, ein paar Büchsen Bier und meinem Campingstuhl bin ich bestens für die 1FC Köln – Aufstiegsparty auf den Jahnwiesen vorm Müngersdorfer Stadion gerüstet. Es soll mal wieder die Zeltingerband aufspielen. Als wir dort ankommen, erzählt uns Suzy, dass dem guten Jürgen Backstage schlecht geworden ist und er deshalb nicht spielen kann. Gucken wir uns also die FC – Cheerleader (die meisten davon sind einstellig), ein paar Borussia Mönchengladbach – Verbotsschilder, und BRINGS an : Totale Scheisse. Da hab ich aber mehr erwartet. Da waren ja selbst DE HÖHNER besser. Die haben es nämlich geschafft, selbst mich ein bisschen mit zu reißen und hätte mir nicht der Rücken weh getan, ich wäre aufgestanden, hätte Bier geholt und tanzend diesen ganzen Karnevalskram abgefeiert.
Spontan fällt mir ein, dass heut Abend ja ne AC/DC Coverband im MTC zu Gast ist. Sowas darf ich natürlich nicht verpassen. Black Angus kommen aus Frankfurt und haben einen griechischen Angus Young, so wie einen originalgetreuen (Okay, er war blond) Bon Scott am Mikro, der zwischen Songs die besten Ebbelwoi – Ansagen macht. Es ist so gut wie leer und ich störe mit meinem Campingstuhl in der ersten Reihe und den Füssen auf den Monitoren niemanden. Frank war auch dabei und ärgert sich zu Tode, dass er erst Eintritt zahlt und sich dann das ganze Konzert vorm MTC unterhält. Und das auch noch mit einer Frau.

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