Caddy (Dezember 2002)

Ausschweifungen de Luxe

Oder …

Ich stehe auf deiner Gästeliste – aus dem Leben einer Partyschlampe

Warum? Darum! Einer muss es ja machen. Und da ich sowieso immer der Arsch bin, brauch ich hier nicht zu befürchten, mich zum solchen zu machen. Wie lange ist es her, dass es noch Pflicht war, in Fanzines seine wöchentlichen Saufeskapaden, Konzertbesuche etc. zu verbraten? Eben – ziemlich lange. Irgendwann kam das nämlich aus der Mode, war verpönt und ist inzwischen beinahe ausgestorben. Also muss schleunigst eine Retro-Welle her, die ich hiermit eröffne. Hei, was hab ich das genossen, die Odysseen verpeilter Fanziner zu verfolgen, die von Dorf A 178km bis ins Dorf B reisen um die schlechte Band C zu erleben. Und da ich selber jede Menge solcher Odysseen erlebe, schreib ich die jetz einfach mal auf. Schadenfreude ist also durchaus erlaubt, vielleicht mache ich die werte Leserschaft aber auch auf die eine oder andere Band aufmerksam, die es verdient hat. Hinein ins Vergnügen …

Mittwoch, 27.11.2002: Lili & Flogging Molly - Köln, Underground

Ich liebe diese Tage: Zuerst passiert gar nix und man denkt sich: "Heute wärste mal besser im Bett geblieben …". Heute spielen Lili im Underground, was vielleicht noch einen halbwegs angenehmen Tagesabschluss darstellt. Lili sind eine Frauenband, die mittelschlechten deutsch-punk-pop machen. Meine Besuche auf deren Liveshows sind zu gleichen Teilen aus Liebe zum Lästern und Dorfsolidarität begründet. Im E-Mail-Verteiler hieß es: "Zusammen mit FLOGGING MOLLY". Die kenn ich zwar nicht, aber der Name läutet eine Glocke. Mal schaun …

Zur Dorfsolidarität gehört auch, sich NICHT auf die Gästeliste setzen zu lassen und Eintritt zu zahlen, was aber von Lili-Gitaristinnenfreund Phillipp verhindert wird: Er kann nicht kommen und lässt mir seine Plätze, weshalb ich mich mit dem üblichen Verdächtigen Papa Frank und Lokenbach Star No. 1 Schubbatt auf zum Tatort mache. Vorm Underground dämmert es mir, dass Lili heute abend ganz schlechte Karten haben könnten, denn es wimmelt nur so von Baggypant-Punkrockern, die anscheinend alle wegen Flogging Molly da sind. Das bestätigt sich dann auch.

Bei ein paar Bier schaut man sich Lili an und vergibt mal wieder Noten auf der nach unten offenen Bierskala bzgl. Charakter und Ausstrahlung. Relativ unspektakulär.

Dann aber Flogging Molly: VOLLTREFFER! Es handelt sich um eine Band aus L.A. Spielen allerdings irischen Folkpunk, eine Mischung aus Dubliners, Pogues, Dropkick Murphys und Real MacKenzies. Seit März warn sie ständig auf Tour um den Globus und haben ihr Zuhause nicht gesehen, was man ihnen keineswegs anmerkt. Und hei, was gehn die ab: Der Sänger ist ein absolutes Original (Zwilling von Gerd Haag), besitzt die Stimme der Dubliners und kommt auch noch aus Irland.
Blickfang Nr. 2: Der Banjo- und Stromukulelenspieler. Der hängt sein Inschtrument mal eben locker auf Kniehöhe, als müsse er darauf jetz die Ramones covern und post rum wie Euroboy oder "Der Kollege". Die gesamte Band in Anzügen, inkl. Geigen- und Flötenfrau. Sowas geiles hätte ich nie erwartet! Das ganze Underground rastet komplett aus und ich verliebe mich sofort in die Band. Natürlich greife ich deren Vorbildfunktion auf und betrinke mich auf der Stelle. Wenn ihr die Chance habt, die band zu sehen, dann nutzt sie. Der Eintritt wär es wert gewesen. Wenn ihr meint, was denn so eine Hippiescheisse wie Folkpunk soll, das hörtman doch mit 15 wenn man das Kiffen anfängt usw. Dann lasst euch gesagt sein: das habe ich auch gedacht. Ich war trotzdem völlig weggeblasen und glücklich obendrein. Dass ich dann noch Adam Schwartz, den alten Mischer und Victimizer von der Terrorgruppe-Tour (bei denen er rausgeflogen ist, weil er zuviel gesoffen hat) hinterm Mischpult treffe macht die Sache komplett rund. Was haben wir mal wieder gelernt? Die Welt ist ein Dorf und man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Mahlzeit.

Sonntag, 01.12.2002: Gaza Strippers, The Datsuns, Hellacopters - Köln, Live Music Hall

Heute hab ichs mir verdient. Jawohl. Am Vorabend noch in Sachen WSK unterwegs steht heute Betriebsausflug zu den Labelkollegen (proll …) Hellacopters an. Gestern bin ich den Deal eingegangen, mir meine Band beim vorm-Auftritt-betrinken zuzuschaun (ein seltener Anblick) und dafür nüchtern zu bleiben und zu fahren.

Fehler.

Anstatt mich heute also richtig zu besaufen und den Herrn 'nen guten Mann sein zu lassen bin ich krank und muss schwer überlegen, ob ich die Hellacopters nicht einfach 'ne gute Band sein lasse und im Bett bleibe. Aber da Rock'n'Roll ja bekanntlich kein Lehnstuhl ist und man Gästelistenplätze nicht versauern lässt, schütte ich mir 2 Vodka-Eistee ins Gesicht, setze mich bei Scheißwetter in die Bahn und fahre in die Stadt.

Die Live Music Hall ist zu 3/4 voll und die Gaza Strippers habe ich bei Eintreffen bereits verpasst. Die anwesende Turbojugend Overath attestiert denen aber gute Qualitäten. Also quäle ich mich durch die lange Umbaupause, wärend der ich die Hellacopters verfluche, weil sie noch keine grossen Rockstars sind und in der Kölnarena spielen, wo es tolle Sitzplätze gibt, während ich hier stehen muss (Fieber! Kreislauf! Uääääh!).

Sobald aber die Datsuns auf der Bühne stehen, gehts mir blendend. Mal sehen, was haben wir denn da … Aha, typisch Eier-Rock, aber mit viel Deep Purple und Led Zeppelin drin. Florian würde sagen: "Seventies Rock must die!", aber ich find sowas gut. Ein Sänger mit Bass der ein Vibrato wie Jello Biafra in der Stimme hat, gewöhnungsbedürftig aber gut. Die Gitarristen sind Wixer von Gottes Gnaden (aber immer schön eng anner Rock'n'Roll-Bibel), von denen der eine wie der Spinal Tap Typ im gelben Spiderman-Anzug schaut und der andere laut Phillipp wie eine Susanne aussieht. Ich finde, es ist eher der unbakannte dritte Young-Bruder. Susanne Young, naja. The Datsuns steigern sich von Song zu Song und irgendwann haben sie Raki soweit, dass er sich bei mir Geld leiht und deren Platte kauft. Scheisse wenn man kein DSL mehr hat, was? Das einzige was stört sind die ewigen Aufforderunegen zum Mitklatschen, was ich auf den Tod nicht leiden kann. Außerdem ist es Sonntag Abend, und da kann man schon mal ein bisschen lahm drauf sein und es eben sein lassen, was auch die Mehrheit des Publikums so sieht. Naja … Riesenschlusscrescendo, Rückkopplung, aus. Angenehm, der nächste bitte.

Erstaunlich ist, dass Rockmusik auf mich tatsächlich wie Medizin zu wirken scheint. Zwischen den Bands gehts mir so richtig grippedreckich, aber während es kracht ist alles wie weggeblasen, seltsam. Mein Bier bekomme ich auch umsonst, weil Werner vom Underground hinter der Theke steht und ein ausgibt. Werner, an dieser Stelle endlich mal vielen Dank für's Bier, den Jägermeister und den Einsatz bei Konzerten und das, was du für die Sailors getan hast.

Aber nun, Ladies and Gentlemen: The Hellacopters! Ich hab ja erwartet, dass die nicht mehr so viel können, weil doch die neue Pladde zwar sehr geil, aber nicht mehr so wild ist wie früher und sich das selbstverständlich auf die Liveatmosphäre auswirkt. Aber Pustekuchen. Man kann ihnen an die Karre fahren wollen, wo man will, es geht einfach nicht. Die Band macht nichts, was sie nicht wirklich gut kann. Da stimmt einfach alles. Lautstärke genau richtig, Sound excellent, Härtegrad eine Mischung aus damals und heute, die Musiker sind notorische Gutausseher und wissen, was sie auf ihren Instrumenten (BURNS-Gitarren!) zu reißen haben, Lichtshow dezent aber wirkungsvoll mit Stroboskop- und Flash-Einsätzen, aber das Beste (was war denn üeberhaupt das Beste?) ist die Songauswahl: Neben einer Vielzahl Stücke von der neuen Platte (inkl. Carry Me Home und als Abschluss By The Grace Of God) wissen die Hellacopters anscheinend, dass sie ihre Hits zu spielen haben, also gibt es auch noch You Are Nothing (Knüller!), Soul Seller, Toys And Flavours, Hey!, Go Where The Action Is und Gotta Get Some Action. 100 Punkte, keine davon Miese. Die Unsitte grundsätzlich nur 75 Minuten inkl. Zugabe zu spielen, die sich grade bei fast allen Konzerten, für die man gar nicht so wenig Eintritt zahlt (heute abend 18€), breit macht greift leider auch hier. Das macht aber nix, denn sobald die Band aufgehört hat zu spielen gehts mir auch wieder kacke und ich mache mich mit Herrn Travolta Richtung Bahn auf. Wenigstens kann ich mich morgen krankschreiben lassen und kassier dafür Geld. Auch fein.

Dienstag, 03.12.2002, Alice Cooper - Köln, E-Werk

So, seit gestern ist Lars von Fingers bei mir zu Besuch, um unsere neuen Songs (keine Angst, mit dem Album dauerts noch) auf 8-Spur zu bannen. Als guter Gastgeber habe ich selbstverständlich für ein ausgewogenes Touristikprogramm gesorgt und heute abend gehts zum alten Sack mit der Lederpeitsche. Musiker werden immer mal wieder gefragt, was denn so ihre erste selbstgekaufte Platte war und da kann ich mit stolzgeschwellter Brust behaupten, im zarten Alter von 13 Jahren in den Laden gegangen zu sein und mir Alice Coopers TRASH! gekauft zu haben. Okay, es war auch Look Sharp von Roxette dabei, aber wer will sowas schon hörn. Desweiteren verfüge ich über Kenntnis des Hey Stoopid Albums und Constrictor.

Lars macht im Proberaum Überstunden, während ich mir schon die Vodkas, die ich Sonntag nicht getrunken habe einverleibe. Als er dann endlich da ist, und wir uns mächtig beeilen müssen, fällt als erstes der Mangel an Bier auf. Kiosk geschlossen - Scheiße. Im Proberaum stand 'ne ganze Kiste. Toll. Unterwegs treiben wir aber doch noch welches auf und wir setzen einen guten Zug vor. Treffpunkt im E-Werk ist die Theke links vor der Bühne, wo wir dann auch den Schubbatt, Herrn Travolta und Gemahlin, sowie Frau Klein (heuete mal wieder sehr zutraulich) mit Cousin treffen. Sehen tun wir die letzten drei Songs einer Vorband die mal wieder daherkommen wie die Backyard Babies für Diabetiker. Das scheint in den letzten jahren Pflicht zu sein, wenn man aus L.A. kommt und Rock'n'Roll spielt. Angekündigt waren die L.A. Guns, bekanntlich die Vorläufer von Guns'n'Roses, hätten sie auch gut sein können. Nur leider steht auf dem backdrop Dogs D'Amour, ein Schriftzug, der auch am Merch häufig zu lesen ist. Egal, weil Band belanglos. Gibts in besser für viel weniger Geld.

Ich erwarte heute ein ganz schlechtes Konzert, weil Herr Cooper ja auch nicht mehr der jüngste ist, nicht mehr so viele Platten verkauft wie früher, weshalb die Plattenfirmen auch nicht mehr so ein riesen Budget für die Bühnenshow ausgeben. Dann ist die neue Platte ein Haufen unerträglicher New Metal Kacke, die auf diesem Konzert keiner hören will, der Meister sie aber trotzdemm spielen muss. Dieses komische NEW Metal. Das Wort alleine passt schon nicht, denn das Publikum sieht sowas von OLD aus, dass wir unter Garantie die Jüngsten hier sind. Und sooo jug bin ich auch nicht mehr. Also große Spannung blablabla BUMM! ZACK! Nebel 1-2-3-4 und es geht los:

Alice geschminkt wie immer mit abgerissenen Klamotten (die er im laufe der Show ständig wechselt), dafür aber im tollen silbernen Mantel. Während des ersten Songs spielt er immer mit 'nem Samurai-Schwert rum, was natürlich lächerlich aussieht – aber wer will hier schon ernste Kost geboten kriegen? Kommen wir zur Band. Was schon mal gar nicht geht, ist der Bassist. Schwarze Pilotensonnenbrille, Jeansweste, abstehende Haare und den Bass auf Brusthöhe. Wie Bitte? Wir sind hier bei Alice Cooper verdammt! Zu allem Überfluss kommt der auch noch aus Köln, wie Alice bei der Bandvorstellung verlauten lässt. Diese ist übrigens die einzige Stelle, bei der er zum Publikum spricht. KEINE einzige Ansage bei 1 1/2 Stunden Konzert. Respekt. Ein Gitarrist aus Hollywood, der ein basichen wie Robbie Williams aussieht, und einer aus London, der auch bei Bruce Dickinson auf Wacken gespielt hat. Der Schlagzeuger kommt auch aus Deutscland und ist ein begnadeter Poser (zwei 24" Bass Drums!). Dafür legt er ein noch langweiligeres und noch schlechteres Schlagzeugolo als Herrmann Rarebell auf der Scorpions Tokyo-Tapes Live-LP hin. Setzen, sechs! Sitzt ja schon. Trotzdem sechs.
Herr Cooper jedenfalls zieht Bühnenshowtechnisch das volle Programm durch. Mit Zwangsjacke, Krankenschwestermord, Medikation, Leichenteilen, Guillotine und und und gibts das volle Theater/Musical-Brett. Vor allem der Songauswahl wegen.
Es gibt bestimmt 5 oder 6 Songs aus der zeit von '73 bis '75, darunter Billion Dollar Babies, Welcome To My Nightmare und Only Women Bleed. Von Hey Stoopid! gibts nur Feed My Frankenstein und Trash! wird mit Poison und dem Titelstück selber, was ich völlig überflüssig finde, repräsentiert. Zwischendurch ein paar neue Songs zum Bierholen und als Rausschmeisser School's Out. Tja, das waren 90 min. (Old School-Tradition) Rockgeschichte. Sollte man mal gesehen haben, vor allem, wenn man geschichtlich vorbelastet ist. Ob's die 35€ wert waren, weiß ich nich. Also, wenns noch Hurricane Years, Wind Up Toy oder Teenage Frankenstein - wahlweise auch House Of Fire gegeben hätte, dann wärs mehr was für mich gewesen. Aber ich denke, dass der Großteil des Publikums mit der Songsuswahl zufrieden war, waren ja alle älter als ich …

Lars stellt an diesem Abend noch einen wichtigen Unterscheid zwischen alten und neuen Rockstars heraus. Wenn man sich heutzutage mal 'ne Band auf 'ner größeren Bühne anschaut, die In-Ear Monitoring benutzen, dann sieht man den Sänger immer mit der einen Hand an der Hüfte rumfummeln (da sitzt der Lautstärkeknopf für seinen Gesang) und dem Monitormischer komische Zweichen geben. Die GANZE Show über. Früher hätt's das nicht gegeben, ha! Da hatte man Zeit fürn Soundcheck, ziemlich viele, klobige Monitore vor sich (was ja auch einfach besser aussieht) und beim Konzert hatte man maximal nach dem ersten Song 'ne kleine Bemerkung zum Sound abzugeben, das war's dann aber. Oder aber wie Motörhead: Sich gar keine Mühe geben, das Problem zu verstecken und sich nach nem Song in der Mitte des Sets nochmal 10 Minuten Zeit nehmen, den Monitormann zu ärgern. Unprofessionell, aber cool. Cool auch die Manowar Live-DVD, zu der ich Lars noch bei ein paar Vodka zwinge. Pflichtstoff in Punkto Poser- und Schleimertum. Das Konzert am Freitag wird bestimmt eine Wonne, vor allem weil der Pornodäne hinter der Theke steht. Bis dahin, wir hören voneinander.

Donnerstag, 5.12.2002, Dirty Deeds '79, Prime Club, Köln

Da seid Ihr ja schon wieder. Zu Recht, zu Recht. Es gibt ja auch was zu berichten. Aber zuerst gilt es, all die, die es nicht bis vor die Bühne dieser Gottband geschafft haben, an den Rock'n'Roll-Pranger zu stellen. Als da wären: Hank Francisko, der schon die Hellacopters wegen 'nem Teller Grünkohl hat sausen lassen, dessen Wahlspruch es ist, jedes Motörhead- , Hellacopters-, oder AC/DC-Konzert was nur irgend geht mitzunehmen. Und warum? Weil ihm nicht gut ging. Ha! Ich verweise da mal kurz auf den Hellacopters Konzertbericht. Schwächling! Arbeit ist auch keine Ausrede. Papa Frank hat sich bei mir um 7:00h geschmeidig aus dem Bett geschält, um zur Arbeit zu erscheinen. Konsequent, meine Herren! Ebenso Hanks Bruder, Tash Nightburg. Aber der hatte wohl den einzig triftigen Grund, nämlich in Siegen zu wohnen und es ein bischen weit zu haben. Als nächster is der Kollege dran. Die Sau hat's einfach "vergessen". Sag mal, hast Du keinen Kalender? Solche Events stehen bei mir ein halbes jahr vorher dick unterstrichen da drin. Das ist nicht irgendeine Frau, die will, dass man ihren Geburtstag nicht vergisst, oder den Hochzeitstag oder so. Okay, 'ne Frau zickt in diesem Fall ein bisschen rum, tut so, als ob sie ihre Tage hätte und is dann beleidigt. Das legt sich wieder.
Rock'n'Roll is da anders. Er schweigt und gibt sich nachsichtig. Aber irgendwann, dann, wenn man es am wenigsten erwartet - beispielsweise dann, wenn man seiner Angebeteten gerade eine kleine Aufmerksamkeit zum Hochzeitstag überreicht - DANN bricht das Inferno über einen herein. Vorsicht sei also geboten. Desweiteren Siggi Harff, wie immer unauffindbar. Gibt's im Wald kein Netz, oder was?
So, ihr wisst hoffentlich, was ihr verbrochen habt …

Warum die ganze Aufregerei? Was das überhaupt für eine Band ist, wollt ihr wissen. Es handelt sich hierbei um die ALLERBESTE AC/DC-Coverband der Welt. Davon gibt es sicher einige, aber besser geht's einfach nicht.
Qualitätssiegel Nr. 1: Die Band hat ihren Namen nicht umsonst. Es werden nur Songs bis '79 gespielt. Dies wiederum erfordert ein unglaubliches Gesangsorgan, da zu jener Zeit noch der unglaubliche Bon Scott das Mikrophon geschwungen hat, was uns zu Qualitätssiegel Nr. 2 bringt: Der Sänger hat ein Brian Johnson-Outfit (ungefähr eine Statur wie Hermes Phettberg), aber ORIGINAL die Stimme von Bon Scott! Mach die Augen zu und du denkst, die Truppe von '79 steht in persona auf der Bühne, was natürlich nicht ohne Qualitätssiegel Nr. 3: Die Original-Instrumente von damals! Fender-Bass, das silberne Sonor-Set mit den tiefen Toms, die Malcolm Young-Signature-Gretschgitarre und natürlich die Gibson SG Edelausführung, wie sie auf der If YOU WANT BLOOD - Live LP zu sehen ist.
Dazu kommt natürlich die komplette Show, mit Angus-Strip, Solo, Solo auf den Roadieschultern durchs Publikum, alles! Kurzum, es war einfach echt! Und das sagenhafte ZWEIEINHALB STUNDEN lang. Boooaaaaa!!! Das hab ich aber auch erst gemerkt, als es vorbei war und ich immer noch zugabebrüllend vor der Bühne stand. Ich wollte mehr, mehr ging aber einfach nicht. Da war aber mal jemand sein Geld wert. Soviel zur Unsitte 75minütiger Spielzeiten … So, und damit Die Herren Haag auch wissen, was sie verpasst haben, hier die komplette Setlist:

  • Riff Raff
  • Bad Boy Boogie
  • Hell ain't a bad place to be
  • Let there be rock
  • Downpayment Blues
  • Kicked in the Teeth
  • Rock'n'Roll Damnation
  • Girls got Rythm
  • Problem Child
  • Whole lotta Rosie
  • Jailbreak
  • Gone shootin'
  • Dirty Deeds done Dirt cheap

…und das war erst die Hälfte!!!!!

  • Ride on (!)
  • Rocker
  • High Voltage
  • It's a long way to the top if you wanna Rock'n'Roll
  • Live Wire
  • TNT
  • The Jack
  • Highway to hell
  • If you want Blood (you've got it)
  • Shotdown in flames
  • Touch too much
  • Walk all over you
  • Sin City

…in no particular order. Da kann man sagen,was man will. Kein Song zu wenig, keiner zuviel. Ein Special Bonusfeature gabs übrigens bei It's along way to the top: Zwei Typen in Schottenröcken kamen auf die Bühne gerannt und auf den ersten Blick siehts aus, als ob sie Dudelsäcke gehabt hätten. Bei genauerem Hinsehen fiel allerdings auf, dass es sich dabei bloss um in karierten Stoff gehüllte Alditüten handelte, in die man ein paar Blockflöten o.ä. gesteckt hatte. An einer Blockflöten klebte jeweils ein uns allen bekanntes Kazoo, mit denen der Dudelsack ebtsprechend imitiert wird. Klang super. Das tolle war, dass der Prime Club nicht wie beim letzten Konzert im Sommer gerammelt voll sondern angenehm halb gefüllt war, was einem vor der Bühne genug Platz zum rumposen und Bier in sich reinschütten gab. Zu erwähnen am heutigen abend: TILL KREMPEL.Danke für die Gästeliste und Happy Birthday, Baby! Ich hab ja letztes Jahr auf meinem Geburtstag auch 'ne AC/DC - Coverband spielen gelassen. Ich weiss also wie das ist, bei solchen Heiligenerscheinungen auch noch Geburtstag zu haben. Zu hause gabs dann noch die grossartige "Rock'n'Roll Realschule" und "Iron Maiden - Live in Rio". Büschen viel Musik für einen Tag. Geil, morgen hab ich nichts anderes zu tun, als um 16.00h das erste Bier in freudiger Erwartung des MANOWAR - Konzertes zu öffnen.

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